Auf den Spuren der Kelten: Grenzenloses Wandern im Dreiländereck

Rückblick auf die dritte und letzte Belchen-Dreiecks-Wanderung

Vom Grand Ballon in den Vogesen auf die Baselbieter «Belchenflueh»

Unser SWR Lieblingsreporter Matthias wollte auch dieses Jahr mit uns sein, kletterte die letzten Meter zum Denkmal auf dem Grand Ballon mit, entliess die Belchen-Wanderer dort und musste dann zum nächsten Termin nach Basel (mit Wanderstiefeln?) v.l.n.r.: Stefan Bolz, Mariya und Matthias Zeller, Peter Schaffner

Persönlicher Reisebericht von Peter Schaffner

Vor 2 Jahren hätten wir nie gedacht, dass unsere damalige Belchen Wandertour vom Baselbieter auf den Schwarzwälder-Belchen eine Fortsetzung erlangen könnte.

Doch ein uns sehr sympathisch gesinnter SWR-Reporter hat am Ende der Tour uns (respektive den mitwandernden Kollegen Stefan, ich war da noch nicht bereit, einfach «ja» zu sagen) bezirpen können, über eine Verlängerung des Wandervorhabens über alle drei Regionen Schwarzwald, Vogesen und Schweizer Jura nachzudenken.

Und so entstand aus einem linearen, vier- tägigen «Spaziergang» eine rechtwinklige Dreiecks-Wanderung mit einer zweiten Wander-Katheten-Route von 5 Tagen im letzten Jahr, vom Schwarzwald auf den Grand Ballon. Und in diesem August – quasi als Dessert – blühte uns die Wander- Hypothenusen-Tour über 8 Tage aus den Vogesen zurück in den Schweizer Jura. Ja, wir haben gut aufgepasst in der Mittelschule, in der Geometrie-Lektion des Pythagoras, deshalb wussten wir, was uns bevorstand.

Somit haben wir aus den Grenzgebirgen der Regio Basiliensis einen umfassenden Blick auf das Dreiländerecks einschlürfen dürfen. Es wäre dabei doch vermessen, darüber nachzudenken, ob wir nicht eine Goldmedaille der Region verdient hätten. Viel wichtiger sind die unzähligen einzigartigen Erinnerungsbilder, die uns in der Rückschau geblieben sind und uns beschäftigen, wenn dann und wann ein innerlicher Aufschrei einer Begebenheit durch die Gedankenwelt aufblitzt. Und das passiert tatsächlich andauernd eine Weile noch, ähnlich einem gedanklichen Schweben, zwei Meter über Boden, auch als Resultat der Geistreinigung in freier Natur.

Ganz erfreulich stellten wir in der Realität fest, dass auch unsere dritte Tourenplanung unseren Geschmack voll getroffen hat, denn es galt heuer erneut dicht besiedelte Siedlungsräume (Basel, Belfort, Mulhouse etc.) zu umgehen, denn uns interessiert primär das Wandern in einer reinen Natur- und landwirtschaftlich geprägten Kultur-Landschaft. Herzlichen Dank an den Schwarzwaldverein, dass er einen so ausgezeichneten Wandertourenplaner auf dem Web zur Verfügung stellt, der grenz- überschreitend auch im Elsass beste Resultate liefert! Einzig drei etwas grössere Siedlungen haben wir gestreift: Thann und Illfurth im Elsass sowie Zwingen im schweizerischen Laufental. Eine Autobahn und zwei Eisenbahnlinien haben wir überquert und bei den Gewässern war wohl der Rhein- Rhone-Kanal der breiteste «Fluss», den wir traversieren mussten.

Wir haben Wetterverhältnisse vom Besten angetroffen, allerdings wurden die Temperaturen von Tag zu Tag heisser, bis gegen 34 Grad, und das war dann doch zu viel des Guten. Warum sind wir gerade in dieser Zeit unterwegs? Allein deswegen, weil die Anfahrt mit öffentlichem Verkehrsmittel auf den Startpunkt auf dem höchsten Vogesengipfel nur während den Sommerferien möglich ist. Das war bis anhin so die Regel. Erst kurz vor Sommersaisonbeginn mussten wir feststellen, dass in diesem Jahr erstmals der Fahrplan des Ausflugsbusses «navette des crêtes» bis in den September verlängert wurde. «Au weja», da hatten wir schon alle Etappenstützpunkte evaluiert und reserviert.

Empfang am Zielort in Eptingen - Was für eine Überraschung! Die Gemeinderats-Präsidentin von Eptingen lud uns zu einem Austausch in einer idyllischen Gartenlaube ein und feuchtete unsere staubigen Kehlen standesgemäss mit Eptinger Mineralwasser an. Unser SWR Kollege Matthias Zeller meinte: Freut Euch auf den Besuch bei der «Sprudelkönigin». Und wir sagen einfach herzlichen Dank, geschätzte Mélanie, für diese unerwartete Bereicherung unseres Ausfluges. v.l.n.r. Stefan Bolz, Mélanie Wussler, Peter Schaffner

So sind wir dann und wann geknechtet worden mit Hitzestau- und Dehydrierungs-Problemen. Wir wussten aus Erfahrung des letzten Jahres, dass wir genug Wasser mittragen müssen: Wir begannen mit einem Liter und verdoppelten die Kapazität im Laufe der Tour und hatten zudem die Chance, die leergetrunkenen Flaschen unterwegs wieder aufzufüllen.

Da behauptet man, ältere Leute hätten Mühe beim Transpirieren und Schwitzen, stimmt beileibe nicht! Wer während sechs bis acht Stunden Gehzeit drei bis vier Liter Flüssigkeit aus Durstgefühl zu sich nimmt, dem tropft das Wasser nicht nur vom Nasenspitz zu Boden.

Das Belchen-Dreieck «theoretisch» und «zu Fuss»

Unsere Fuss-Spuren haben wohl den Seiten des rechtwinkligen Dreiecks Folge geleistet, doch unser Abstecher im Westen auf den Grossen Belchen (anstelle auf den Elsässer Belchen) und die Suche nach idealen (ungepflasterten) Wanderwegen haben unser «Zu-Fuss-Dreieck» ordentlich gequetscht und verknittert. Immerhin, das wird unten (siehe Landkartenskizze auf der nächsten Seite) ersichtlich, wir haben nirgendswo abgekürzt, im Gegenteil!

Einfach genial: Das Erlebnis findet mitten in unserem Lebensraum statt, nur unweit unseres Wohnortes, und trotzdem fühlt man sich in einer anderen Welt, befreit von den heimischen Tapeten und einengenden Tagesgeschäften. Durchaus eine bereichernde Feststellung und Erfahrung, ein Sprichwort bestätigt dies seit Generationen: «Das Gute liegt so nah».

Beeindruckende Werte: Wir haben total ungefähr 310 Kilometer Distanz überwunden, dies entspricht knapp 90 Stunden Gehzeit, und nicht ganz unwesentlich dabei: Wir bewältigten dabei ca. 15’000 Höhenmeter, das bedeutet, einen Himalaya-Gipfel von 7'500 m ü M. erklimmen und danach wieder auf Meereshöhe absteigen!

Die exakte Wanderweg-Route, die wir vorgängig bestimmt hatten, haben wir auf den entsprechenden Landkartenausschnitten nachgezeichnet. Das hat sich total bewährt, wir haben an mindestens 7 Tagen praktisch nur dank der «Landkarte in der Hand» die Weg-Orientierung behalten können.

Karten-Ausschnitt des Dreiländerecks Rot eingezeichnet: die Luftlinie-Verbindung zu den drei Belchen Blau eingezeichnet die von uns gewählte Wanderstrecke entlang dem Belchen-Dreieck

Wanderstatistik der dritten Etappe Grand Ballon - Belchenflueh

  • Anzahl getätigte Schritte: 202’662

  • Wander-Distanz: 142.6 Kilometer

  • Wanderzeit: 39.5 Stunden

  • Überwundene Höhendifferenz: 7'100 Meter

Das «Kreuz» mit der Wanderweg-Signalisation

Andere Länder, andere Sitten: Für das Lesen der Wanderweg-Signalisation im Dreiländereck braucht es drei unterschiedliche Gehirn-Schubladen, die es zu aktivieren gibt, bevor man auf die Strecke geht!

Schweiz (Schweizer Wanderwege): Gelbe Rhomben, gelbe Richtungs- und gelb beschriftete Wegweiser, wir kennen das bestens signalisierte Wanderwegnetz vor unserer Haustüre, weltweit einfach top!

Baden-Württemberg (Schwarzwaldverein): Wanderwegmarkierungen eher auch unterdurchschnittlich klein ausgeprägt unmittelbar an/bei touristischen Hotspots sehr gut unterhalten. Je weiter man sich ins eher weniger begangene Umland entfernt, desto dürftiger sind die Markierungen installiert respektive unterhalten.

Elsass (Club Vosgien): Die Wegmarkierungen sind sehr gewöhnungsbedürftig und mit diversen Makeln ausgerüstet. Erstens unscheinbar klein, zweitens an Standorten angebracht, die uns nicht auf den ersten Blick auffallen und drittens unzuverlässlich und unvollständig, da deren Unterhalt vermutlich nur in grossen Abständen erfolgt.

Auch die Bedeutung der Signaturen, beispielsweise verschieden farbige Rhomben, Rechtecke, Kreuze, Punkte und Ringe (vermutlich Rundwanderwege) haben wir nie verstanden, wir versuchten der Wander-Karte folgend die pro Streckenabschnitt die Symbole auf und hofften, dieselben im Felde zu finden. Nicht immer passte es...

Oltingue, nahe der Schweizer Grenze: Wer kommt hier auf die Idee, dass der Wanderweg zwischen diesen beiden Häusern durchführt?

20-fache Vergrösserung: Es braucht Sperberaugen und wachen Entdeckergeist, um das kleine Signalplättchen von ca. 10 auf 5 cm mit rotem Rhomboid auszumachen.

Herausragende Erlebnisse und Sujets am Wegrand der dritten Tour

Wandern und Hitze, ein Gegensatz?

Ab 25 Grad werden Wanderungen im Freien ungemütlich. Immerhin positiv bei Hitze: Trockene Gehwege, gute Sicht und schönes Wetter! Alles immer noch besser als anhaltender Landregen!

Wir haben die letzten 2 Jahre gelernt, beim Wandern mit der Hitze umzugehen. Folgendes gilt es zu beachten:

  • Das A und O: Dem Körper stets genügend Flüssigkeit zuführen, das beginnt schon am frühen Morgen vor dem Start (3-4 Liter während der Wanderung)

  • Sonnenschutz auf dem Kopf, vor den Augen und auf der Haut: Ich habe stets ein Baumwollstoff- Cab getragen, das ich in jeden Brunnen tauchen und mir danach «pflotschnass» über den Kopf stülpen konnte.

  • Möglichst leichte und angenehme Kleidung

  • Wer gut am Morgen und am Abend sich verköstigt, braucht untertags kaum feste Nahrung zu sich

    zu nehmen. Da reicht ein St. Galler Biberli oder 3 Basler Läckerli...

  • Früh am Morgen starten, so dass bis ca. 13 Uhr der Hauptteil der Wanderstrecke überwunden ist

  • Bis 13 Uhr haben wir pro Gehstunde eine Wanderpause eingelegt, nach 13 Uhr haben wir uns pro

    Gehstunde zwei Pausen verordnet

  • Wir haben uns stets schattige oder mit Wind ausgestattete Rastplätzchen ausgesucht (beispiels-

    weise in Wäldern, Schluchten oder an Waldrändern auf Kreten

  • Und schliesslich: der Mitläufer am Rücken (Rucksack) sollte auf Minimalgewicht getrimmt werden.

Auf dem Weg vom Grand Ballon nach Thann

Der vorgelagerte Gebirgskopf «Le Sudelkopf», Du meine Güte, jetzt begegnet der uns schon wieder! Letztes Jahr im Aufstieg sind wir doch stundenlang um diesen Berg gekreist und waren überzeugt, dass wir auf der falschen Spur waren. Doch scheinbar haben wir uns geirrt, denn schliesslich haben wir das Ziel trotzdem getroffen. «Sudeln» (in Form des Schreibens eines Entwurfes) war nie meine Stärke. Ich erinnere mich an die Presswehen beim Aufsatz-Design im Deutsch-Unterricht. Am Montagmorgen um 8 Uhr einen Aufsatz hinzuzaubern über das Thema «Die Katze lässt das Mausen nicht», da blieb ich 1.5 Stunden in der «Sudelstadium-Trance» stecken und danach gab es aus Zeitnot bei der Abschrift einen zweiten «Sudel». Klares Verdikt: Ein halbe Note Abzug wegen unsauberer Darstellung! Also möglichst schnell am «Le Sudelkopf» vorbei...

Da wären dann noch die Last-Minute Vorbereitungen beim Wandern. Wir sind nach der Verab- schiedung von Zellers in vollem Übermut den Berg
hinuntergestapft. Je länger wir unterwegs waren, desto
mehr schmerzte meine linke Schulter. In der Nacht konnte

ich mich nicht mehr von der einen auf die andere Seite drehen. Und da kam mir beim (typisch männlichen) wehleidenden Jammern der springende Funke: Prüfe die Rucksack-Tragriemen! Tatsächlich war einer 5 cm kürzer eingestellt als der andere... Und bereits einige Stunden später am Folgetag normalisierte sich mein körperlicher Zustand.

Thann
Das Städtchen zählt knapp 8'000 Einwohner, liegt auf 343 m ü.M, am Ausgang des Tales des Flusses Thur, der hier die Vogesen verlässt. Thann weist einen sehr hübscher Innenstadt-Bereich auf und wird von Weinbergen umrahmt. Auf dem Gemeindegebiet befindet sich die Weinbaulage Rangen. Sie ist eine der 50 Lagen im Elsass mit dem Prädikat «Grand Cru». Neben dem Weinbau lebt die Stadt heute von Tourismus und einigen Dienstleistungs- Unternehmen.

Die im gotischen Stil erbaute Kirche von Thann überstrahlt den ganzen Ort und deutet symbolisch auf den Ortsmittelpunkt hin.

Burgunderpforte: Kulinarische Depression

Wir wussten, dass wir bei der Überquerung der Burgunderpforte und des Sundgaus zwei sehr lange Flachland-Etappen zu bewältigen hatten. Zwischenzeitlich auftauchende Wolkenfelder haben uns positiv verwöhnt und die anstrengenden Weitwanderungen einigermassen erträglich gestaltet.

Doch eine nicht vorgesehene, neue «Bedrohung» tauchte auf: Ein langes Ferienwochenende mit einem lokalen Feiertag am Dienstag (Maria Himmelfahrt) hat viele Gastwirte dazu verführt, ihre Lokale zu unserem Leidwesen geschlossen zu halten. So mussten wir unvorbereitet improvisieren und sogar eine Tour verlängern, um unsere hungrigen Mäuler bei einer McDonald-Filiale in Carspach zu sättigen. Dabei haben wir feststellen müssen, dass wir ähnlich zweier ausserirdischer Wesen wohl als Einzige an der Kasse bestellt und bar bezahlt haben. Jedenfalls brauchte die an der Reception bedienende junge Dame fünf Anläufe, bis sie meine sechs 2-Euro-Münzen nachzählen konnte. Alle anderen Gäste wurden doppelt so schnell bedient, vermutlich hat uns halt die nötige «Mäcdi-App» gefehlt, welche alle Annehmlichkeiten des Bedien- und Zahl-Services ganzheitlich erfüllt hätte. Wir sind mehrmals von unserem Sitzplatz hin zum Buffet getigert, bis es dann endlich mit der Übergabe des «Fress-Säckleins» geklappt hatte.

Ferrette (zu deutsch Pfirt) und der grüne Punkt im Wald

Ganz Ferrette erzählt die Geschichte der Grafen von Pfirt, welche die mächtigste Lehnsherrschaft der Region begründeten und im Mittelalter fast zwei Jahrhunderte lang wie souveräne Herrscher regierten. Noch heute trägt Fürst Albert II. von Monaco den Titel des Grafen von Ferrette, den er seinem Vorfahren Grimaldi verdankt, der 1777 die Erbin der Familie Mazarin geheiratet hatte.

Unser Marsch nach Ferrette war geprägt von der Vorfreude, allenfalls eine der Fürsten-Töchter auf der Dorfstrasse «Route Grimaldi» zu treffen. Deshalb beschleunigten wir die Schritte, und der hier Schreibende versäumte es kläglich, wie gewohnt seine Wassertanks aufzufüllen. Und so kam es, wie es kommen musste. Kurz vor Ferrette, in einem ausgiebigen Waldgebiet, haben wir Sturm sei Dank, der etliche Bäume zu Boden gerissen hat die Wanderroute verloren. Meine geistige Kapazität ebbte schon vorher ab, und Stefan eilte unbekannten, neuen Wegmarkierungen nämlich grünen Punkten nach.

Es ging hin und her, hauptsächlich abwärts, aber in eine falsche Richtung. Und dann wieder plötzlich bergauf, massiv stotzig, und da begann ich nach empfundenen 30 Minuten Irrweg zu streiken: «Stefan, wir müssen zurück, ich kann diese grünen Punkte nicht mehr ertragen», brachte ich knapp und trocken nach ein paar verschwiegenen, bösen Bemerkungen über die Lippen.

Nachmittags um 13.30 Uhr auf dem Weg nach Ferrette, Blick zurück auf die staubige Piste und auf die Vogesen bei 31 Grad Aussentemperatur. Da bekommt man sogar in der Nachlese trockene Lippen!

Doch da erschienen uns drei ortskundige «Engel auf dem Bike» und wiesen uns die Richtung, um ans Ziel zu gelangen. Doch es reichte nur bis zur Garage «Bonjour», am Ortseingang von Ferrette, wo ich lechzend, jammernd und nach Durst wimmernd einen Kühlschrank gefunden hatte, der meine momentanen Bedürfnisse befriedigen konnte. Da erinnerte ich mich an den Basler Kantonsarchäologen und Keltenkenner, hiess der nicht auch «Bonjour»? Ach nein, der hiess «Aujourd’hui»... «Bonne nuit», zu diesem Moment haben den hier Schreibenden alle lebendigen Geister verlassen.

Erst spät am Abend tauchten in nebligen Gedanken die Bilder der Prinzessinnen Stefanie und Caroline auf und verführten mich schmunzelnd und träumend in den verdienten Schlaf.

Mariastein, eine Ruheinsel mit Ausstrahlung

Das Dorf Mariastein, rund um das Benediktiner Kloster, erscheint als Kraftort, da es in seiner ursprünglichen Bauart bescheiden und klein in originalem Zustand erhalten geblieben ist. Vermutlich sind auch die Bauordnungen so festgelegt, dass dieser Flecken Erde in Zukunft von Neubauten verschont bleibt. Wir haben den rund um die Klosterkirche angelegten «Dorfkern» als stillen Rückzugs- und Regenerationsort empfunden, der vorab am Abend unheimliche Ruhe ausgestrahlt hat.

Hier gab es ein bereicherndes Nachtessen. Wir haben Matthias Zeller eingeladen, weil wir wussten, dass Matthias hier schon in früheren Jahren Auszeiten eingelegt hat, die ihm in bester Erinnerung geblieben sind! Matthias strahlte unter den Schatten spendenden Bäumen und atmete die ausstrahlende Kloster-Ruhe wohlig und genüsslich ein. Auch meine Frau Silvia (uiih, im Radio- Interview habe ich die Frau gesagt, das ist nicht gut angekommen...) hat uns hier getroffen, sie hat aus logistischen Gründen (Nachschub von Basler Läckerli und frischer Wäsche) uns unterstützt. Gemeinsam feierten wir im Garten des Restaurants Post ein Gespräch intensives Sommerabend- Essen.

Die Menschen, die den Weg nach Mariastein finden, kommen aus ganz unterschiedlichen Kulturkreisen. So feiert die Albanische Gemeinschaft dreimal im Jahr in Mariastein ihren Gottesdienst. Die Tamilische Gemeinschaft feiert jeden Monat einen Gottesdienst hier und auch ihre grosse Wallfahrt, das Madhu Mathafest, das Fest der Mutter von Matha (Matha ist ein Dorf ungefähr 300 km von Colombo, der Hauptstadt von Sri Lanka, entfernt) findet jeweils im August in Mariastein statt.

Da Maria nicht nur im Christentum eine wichtige Rolle spielt, sondern auch in anderen Religionen, sind in Mariastein beim Gebet zu Maria nicht nur Christinnen und Christen anzutreffen. Wir begegnen zum Beispiel vielen Buddhisten. «Oft sprechen wir nicht einmal die gleiche Sprache, und trotzdem können wir uns verständigen und verstehen, auf eine andere Art, eine spirituelle Kommunikation», so berichtet der Wallfahrtsobmann von Mariastein.

Blick auf Mariastein, nachdem wir von Rodersdorf über den Berg herkommend bei «Usserholz» den Wald verlassen haben

Unsere Rettung im «Kaltbrunnental»

Mit dem Abmarsch ab Mariastein wurde es gebirgig, das wussten wir im Voraus, und zwar nicht nur auf dieser Etappe, sondern bis zum Abschluss der Tour in Eptingen. Unser nächstes Ziel hiess «Zubbel», so nennen die Einheimischen die Gemeinde Zullwil im Kanton Solothurn. Rund 800 Meter Aufstieg und rund 550 Meter Abstieg, und es wurde auch an diesem Tag wieder heiss. Ein letzter Blick hinüber zur Burg Rotberg, heute als Jugendherberge genutzt: Und ein paar wehmütige Gedanken schossen in mein Hirn zurück. Vor ca. 50 Jahren habe ich dort mehrere Probeweekends mit dem Jugendsinfonie-Orchester der Stadt Basel verbracht und mich in eine «Geige» aus Therwil verliebt. Die Strapazen der Folgetage haben nichts genutzt, der Name des Mädchens kommt mir bis zu diesem Moment nicht mehr ins Gedächtnis zurück.

Nach der Passage über den Blauenpass dabei durchstiegen wir im Anstieg ein wunderbares mir bis anhin unbekanntes Tobel, den «Chälegraben», steil aber sehr romantisch nach Zwingen im Birstal begannen die Schweissperlen erneut reihenweise zu triefen. Noch lagen 3 Stunden Weg vor uns.


Aus dem noch vom Morgenlicht verschonten "Chälengraben" steigen wir auf die Passhöhe des Blauenpasses (818 m ü.M.) und werden von der Vormittagssonne begrüsst.

Doch die Rettung nahte, das Kaltbrunnental, ein langgezogener Bach-Einschnitt im Tafeljura von der Birs (Chessiloch) bis hoch zur Meltingerbrücke, zu 90 Prozent bewaldet, unsere Erlösung bei der unbarmherzig hernieder stechenden Sommer-Bruthitze. Baumschatten, Höhlen, Wasser, quirlig rauschend, das hat unsere aufgeheizten Seelen liebevoll beruhigt.

Das Kaltbrunnental besitzt auf kleinem Raum eine Vielfalt von Erscheinungen der Karstlandschaft wie verschwindende Bäche (Bachschwinden), Quellen und Höhlen mit dazugehörigem Röhrensystem. Es hat deshalb nicht nur unsere prähistorischen Vorfahren angezogen, sondern auch immer wieder Archäologen und Höhlenforscher.

Wir waren nicht die Einzigen, die im Kaltbrunnental Schutz gesucht haben. Hier haben wir vermutlich die meisten Leute unterwegs angetroffen, beispielsweise am Bach spielende Kinder mit Müttern und Tanten und Grosseltern, und Hundehalter, die ihre Vierbeiner im Schatten ausruhen liessen.

Bed & Breakfast «Chez Svanette»

Unsere Touren-Pläne ab Mariastein mussten wir mehrmals revidieren, da die angepeilten Übernachtungs-Orte uns bereits 2 Monate im Voraus infolge Überbelegung keine Kapazität zusprechen konnten. Deshalb wurden die Etappen 6 und 7 um Einiges länger als ursprünglich angedacht.

In Zullwil durften wir in einem Bed & Breakfast logieren. Als ich gebucht hatte, habe ich verstanden, dass die Gastgeberin Wert auf BIO V legt, ich interpretierte das V als «römisch 5» und verstand darunter eine spezifische BIO-Qualitätsstufe. Erst eine Woche vor dem Eintreffen erfuhr ich, dass das «V» für vegan stand. Oh, kommt das gut, habe ich mich gefragt?

Wir waren sehr angenehm überrascht, dass die Gastgeberin Svanette keine fanatische (oder «religiös» agierende) Veganerin ist, sondern auf Grund ihrer Lebensumstände und Vergangenheit einen neuen Lebensanfang suchte. Dazu gehört der Aufbau dieser wunderschönen Lokation «Villa Sonnglück» in Zullwil sowie auch eben ein Neu-Anfang bezüglich ihrer persönlichen Ernährung.

Wir haben offenherzig mitgemacht, liessen uns beim gemeinsamen Abendessen und Morgenessen verwöhnen und haben die Variante «vegan» durchaus genossen, auch dank den Ausführungen von Svanette. Omega 3 und Omega 6 ist wichtig und «Humus» auf dem Brot, das war echt eine neue Erkenntnis (doch auch mal ein 3-Minuten Ei zum Frühstück, auf das kann ich im Moment nicht verzichten).

Die sympathische Art der Gastgeberin hat uns überzeugt, und natürlich ihre Absicht ist sehr honorabel, ihr grosszügiges Haus auch anderen Leute zur Verfügung zu stellen, damit mehrere Personen vom grosszügigen Bau an bester Aussichtslage profitieren können. Viel Glück, liebe Svanette, auch beim Ausbau der wunderbaren Gartenanlage, hoffentlich sind die Pflanzen jetzt im Boden!


Königsetappe Nunningerberg und Wasserfallen – Achtung Steinschlag

Über sieben Berge, sieben Pässe, kleine Fels-Gräte und durch Wälder, das war das Motte auf dieser Berg-Etappe, die durchaus voralpine Züge aufwies. Kurz nach Zullwil haben wir die eindrückliche Ruine Gilgenberg passiert und sind dann dem Ibach weiter gefolgt, den haben wir ja schon am Vortag im Kaltbrunnental genossen, um am Ende des obersten Tobel-Teils den Nunningerberg (900 m ü.M.) zu erreichen.

Unerwartet wurden wir mit einem Steinschlag-Erlebnis konfrontiert, hier in dieser Region, bei diesen Bedingungen, um diese Tageszeit (9 Uhr morgens), sehr erstaunlich!

Im schluchtartigen Tobel, etwa 100 m nach der Bachüberquerung über eine Eisenbrücke wurden wir von einem tosenden Geräusch überrascht. Als wir zurückschauten, sahen wir einen Baumstamm pfeilartig zu Tal schiessen (in Längsrichtung, von der linken Bergseite des Ibachs), begleitet von etwa 4-5 grossen Felsbrocken (50-100 kg gross). Wir haben einen Moment lang tief durchgeatmet und waren froh, nicht eine Minute später an derselben Stelle

unterwegs gewesen zu sein. Wir sind

absichtlich nicht zurückgegangen, um uns keinem Risiko auszusetzen (zur Info: Ich habe im Nachgang die Gemeinde Zullwil informiert und

gebeten, eine Inspektion des betroffenen Wanderwegabschnittes und des darüber liegenden Hanges vorzunehmen).

Wunderbar, wir hatten den Jura-Hauptkamm erreicht und wanderten fortan auf plus/minus 1000 m Meereshöhe, immer wieder von einem leisen Lüftchen umgeben, Richtung Osten. Tatsächlich waren die Temperaturen hier erträglicher, und die abwechslungsreiche Landschaft mit immer neuen Ausblicken in alle Richtungen motivierte uns, den «Vollgas»-Gang auszuwählen und einzulegen.


Mächtig throhnt die Ruine Gilgenstein am Jurahang und wacht über das darunter liegende Dorf Zullwil (SO

Der Pass "Ulmet-Höhe", ein sehr markanter und lieblicher Übergang durch die höchste Juraketten-Formation

Via den Hof und das Bergbeizli «Stierenberg» gelangten wir zur Ulmet-Höhe, einer der markantesten Jura-Übergänge, welche die Zugvögel benutzen, um den Jura zu überqueren (hier führt die Vogelwarte Sempach jährlich statistische Zählaktionen durch).

Südlich des Gehöftes Bürten gelangten wir schliesslich zur «Hinteren Wasserfallen», und hier verköstigten wir uns mit Tranksame und einem Sandwich. Die Wirtin der «Hinteren Wasserfallen» hatte uns in der Vorbereitung barmherzig unterstützt, als wir bei der Unterkunfts-Reservation in diesem Gebiet kein Nachtlager gefunden haben. Leider kam ihr Angebot, uns ein Personalzimmer zur Verfügung zu stellen, 2-3 Stunden zu spät, weil wir kurz zuvor in Langenbruck eine Bleibe gefunden haben.

Es gibt zwei Risiken beim Wandern über von Kühen belegte Juraweiden:

  • Bei Viehherden mit Mutterkuhhaltung (entsprechende Warntafeln beachten) empfiehlt es sich, einen weiten Bogen um die Tiere einzuschlagen, um zu zeigen, dass wir Zweibeiner die Vierbeiner gerne in Ruhe lassen (meist hat man genug Platz für einen kleinen Umweg).
  • Weidezäune: Wir haben an mehreren Orten festgestellt, dass zuweilen alte Armierungs-Eisen als Bodenhaltungspfosten benutzt werden. Wunderbar glänzende, gläserne Isolatoren liessen den Verdacht zu, dass das mit Strom beladene Absperrkabel den Eisenpfosten abschirmen. Alles bluff! Mitnichten! Uihhhh, hat es mir einen Schlag versetzt. Wanderkollege Stefan hat schon das Überbrückungskabel für Wiederbelebungsversuche aus der Notfall-Apotheke ausgepackt, glücklicherweise vergebens!
Weiter ging es über die Waldweide und dann auf den Abstieg Richtung Langenbruck. Hier haben wir kurzfristig eine der Hitze geschuldete Routenkorrektur vorgenommen. Statt uns über den Felsengrat «Tüfelschuchi» (zu deutsch: Teufels-Küche) zu klettern – mit dem Teufel wollten wir keine weitere Auseinandersetzung suchen, der hat uns ja am Morgen schon mit Steinen bedroht – haben wir die Passhöhe «oberer Hauenstein» anvisiert und erreichten alsbald unseren Übernachtungsort oberhalb von Langenbruck.

Interessante Fauna unterwegs

Wer gedacht hat, wir hätten zu Hauf Gämsen, Rehe, Hasen, Hirsche oder sogar Wildschweine gesichtet, der täuscht sich.

Mit wenigen Ausnahmen sind auch die Milch
abgebenden Vierbeiner auf den hügeligen Wiesen des Juras nur beim genaueren Hinsehen zu erspähen gewesen, denn die Tiere haben
klüger als Menschen schon kurz nach dem Sonnenaufgang schattige Plätzchen unter Bäumen oder an Waldrändern aufgesucht.

Zwei ganz spezielle Tierarten, nämlich Kamele im Aufstieg zum Blauenpass und eine ganze Schar Lamas auf der Waldweide (in der Nähe der Wasserfallen) sind uns begegnet. Diese Eindrücke haben uns verunsichert, da wir schon der Temperaturen wegen seit längerem den Verdacht geschöpft haben, eher eine Wüsten-Safaritour eingeschlagen zu haben.

Wer gedacht hat, wir hätten zu Hauf Gämsen, Rehe, Hasen, Hirsche oder sogar Wildschweine gesichtet, der täuscht sich. Mit wenigen Ausnahmen sind auch die Milch abgebenden Vierbeiner auf den hügeligen Wiesen des Juras nur beim genaueren Hinsehen zu erspähen gewesen, denn die Tiere haben – klüger als Menschen – schon kurz nach dem Sonnenaufgang schattige Plätzchen unter Bäumen oder an Waldrändern aufgesucht.

Zwei ganz spezielle Tierarten, nämlich Kamele im Aufstieg zum Blauenpass und eine ganze Schar Lamas auf der Waldweide (in der Nähe der Wasserfallen) sind uns begegnet. Diese Eindrücke haben uns verunsichert, da wir schon der Temperaturen wegen seit längerem den Verdacht geschöpft haben, eher eine Wüsten-Safaritour eingeschlagen zu haben.


Uff, in welcher Oase sind wir denn jetzt gelandet?

Unser Geheimtipp «Hotel Erica» in Langenbruck

Wir wählen auf jeder Tour einen Favoriten. Letztes Jahr haben wir, nachdem wir alle 3 Gebirge kennengelkernt hatten, den schönsten Keltenberg auserkoren, den Schwarzwälder Belchen.

Das Hotel Erica steht leicht erhöht über dem Dorf Langenbruck und bietet eine wunderbare Aussicht Richtung Osten (zum Ruchen und Belchen) hin.

In diesem Jahr haben wir unsere schönste Unterkunft evaluiert. Und die Anerkennung geht nach Langenbruck, zu den Geschwistern Julia und Kathrin Fritsche, die dieses vor drei Jahren sanft renovierte Haus «Hotel Erica» führen und uns sehr persönlich verwöhnt haben. Die modern schlichte Ausstattung der Zimmer hat uns beeindruckt, ebenso die persönliche Betreuung der Gastgeberinnen. 

Auch sehr angenehm: Wir mussten uns keine Zimmer-Nummer merken, denn auf unserem Stock besassen die Zimmer Frauennamen. Wir nächtigten bei «Bertha» und Bertha sorgte für einen ruhigen Schlaf auf wunderbaren Betten (Hüsler Nest Matratzen)!

Schluss-Spurt zum Ziel «Belchenflueh» und nach Eptingen

Nach kurzem Abstieg und der Dorf-Durchwanderung ging es bald zackig bergauf zu den Gehöften Dürstel und Gwidem. Noch zweimal tief durchatmen, wir haben die Gwidem-Höhe erreicht und erblicken die Belchenflueh aus der Nähe. Erstaunlich, wie viele Wanderhaxen und Biker uns zur frühen Stunde begegnet sind. Wir hatten nur eines im Sinn, nämlich um 10.56 Uhr die Ankunft an Matthias Zeller zu bestätigen, so wie wir das schon vor Wochen angekündigt haben. Und siehe da: Wir sind 9 Minuten zu früh auf dem Berg eingetroffen, unser Lieblingsreporter wird uns diese Fehlleistung verzeihen!

Danach stiegen wir gemütlich bergab, vorbei am Oberbölchen und Niederbölchen. Ach ja, wir haben nochmals ein «Date», nämlich bei der Gemeindepräsidentin Mélanie Wussler in Eptingen. Stefan hat schon seit einiger Zeit Befürchtungen geäussert, hoffentlich steht nicht die «Stadtmusik» von Eptingen Spalier (Eptingen hat ca. 550 Einwohner).

Und so sind wir dann ganz relaxed Cecile vor dem Haus begegnet, die Nachbarin von Mélanie, und zu viert haben wir einen angeregten und unkomplizierten Austausch pflegen dürfen. Nicht nur übers Wandern, auch über Eptingen, die Spitex und sogar über das Mineralwasser haben wir geschwärmt. Mein Lieblings-Softgetränk, das «Pepita» (Grapefruit-Mineralwasser) wird hier gebraut, und so fühlte ich mich in der luftigen Laube sofort fast wie zu Hause. Einzig die über uns hängenden Trauben blieben tabu, denn der Mehltau hat sie ungeniessbar gemacht. Danke herzlich, geschätzte Mélanie und Cecile, für den angenehmen Empfang und die willkommene Verköstigung mit lokalem Sprudel!

So nahm die dritte und letzte Belchentour ein absolut würdiges Ende!

Blick von der Belchenflueh Richtung Norden, vor uns die Gehöfte Oberbelchen und Niederbelchen, in der rechten Bildmitte die Gemeinde Eptingen (eine der flächenmässig grössten Gemeinden des Kantons Baselland)

Auf den Punkt gebracht...

Mein Wanderkollege Stefan Bolz hat es schon mehrmals angesprochen: Genusswandern ist eine Seele und Gehirn reinigende Aktivität, die den Körper und den Geist mit neuem Elan erfasst und stärkt! Und dafür braucht es ausschliesslich einen mehr oder weniger gesunden Bewegungsapparat.

Es stimmt tatsächlich, was Wolfgang von Goethe mal behauptet hat: «Nur wo Du zu Fuss mal warst, da bist Du auch wirklich gewesen». Und dafür braucht es keinen grossen Geldbeutel, keine fahrenden Untersätze, sondern einfach Ideen und Anregungen, welche Landschaften oder Regionen gerne mal zu Fuss entdeckt werden sollen. Meine Erfahrung dazu: Lass Dich von einer Idee – das kann auch ein hirnspinniger Gedankenblitz sein – leiten, versuche daraus, mit viel Phantasie ein kleines (oder grosses) Wanderprojekt zu schnüren und dieses nach Deinen Vorstellungen umzusetzen.

Die Vorbereitungen dieser Belchen-Wanderprojekte haben sicherlich 10-mal mehr Zeit als deren Umsetzung danach beim Erlebnis benötigt, doch die in der Vorbereitung entstandenen Reisedokumente und Illustrationen haben uns intensiv die Augen geöffnet, um kleine, grosse oder auch ganz unscheinbare Sehenswürdigkeiten auf der Tour zu beachten. Und mal ausserplanmässig an einem persönlich empfundenen Kraftort zu verweilen, das soll auch immer möglich sein.

Herzlichen Dank

Meinem treuen Begleiter Stefan Bolz bin ich zu besonderem Dank verpflichtet, denn ohne ihn wären diese Wander-Erlebnisse nicht möglich. Alleine solche Strecken zu überwinden, das wäre unklug und hoch risikoreich. Stefan wandert nicht nur mit, er behält auch die Ruhe, wenn ich mal bei der Bewältigung von hohen Hürden – das kann auch nur unheimlicher Durst sein – in ekstasische Höhenflüge abgleite, das schätze ich zutiefst.

Ohne das keltische Dreieck wäre der freundschaftliche Kontakt zu Matthias Zeller nie entstanden. Mittlerweile ist Matthias unser «Expeditions-Briefkastenonkel» geworden. Jeden Abend auf der Tour haben wir ihm einen kurzen Tagesrapport zugesandt. So konnte Stefan ruhig eine Dusche nehmen (manchmal reichte es sogar für zweimal duschen), währenddessen ich mit meinen «chnuschtigen» und Mobilephone unwilligen Fingern eine Nachricht zusammengestellt habe.

Der unerwartete Schlusspunkt in Eptingen bei Cecile und Mélanie hat dem Wanderprojekt ähnlich einem kleinen Feuerwerk einen gloriosen Abschluss-Stempel aufgesetzt. Danke herzlich, Euch Beiden, für diese bereichernde Begegnung. Ach ja, ich habe es notiert, das Wanderprogramm der Zürcher Wanderwege schicke ich Euch gerne in den nächsten Wochen zu.

Anfang und Ende unseres dreijährigen Wanderprojektes: Der Schweizer Belchen (Belchenflueh) ob Eptingen im Baselbiet